KI und die Zukunft der Kommunikation

Texten ist nicht nur unsere Leidenschaft, sondern auch eine unserer Dienstleistungen. Mit der Veröffentlichung von ChatGPT-4 sind seit März 2023 KI-Tools in aller Munde. Müssen wir also Angst vor KI-Texten haben? Und wie sieht es mit Bildern und Videos aus? Erst vor kurzem wurde von OpenAI, der Firma hinter ChatGPT, das neue Videotool Sora vorgestellt. Bis zu einer Minute können die damit generierten Videos dauern. Von fotorealistisch bis animiert ist alles dabei. Angst haben wir davor keine. Wir stehen den Tools offen, aber auch kritisch gegenüber. Ein paar Gedanken dazu von Stephanie Naujoks.

Täuschend echt – und problematisch

Auf den ersten Blick wirken die Videos von Sora täuschend echt. Doch auch wenn künstliche Intelligenz äusserst beliebt ist, problemfrei ist sie nicht. Ein Problem ist und bleibt etwa die Frage nach der Herkunft der Daten. Der Bildgenerator Midjourney wurde mithilfe von Texten und Bildern aus Büchern und Artikeln aus dem Internet trainiert. Doch die Bilddaten aus dem Internet wurden ohne Einwilligung der betroffenen Künstler:innen verwendet. Sie erhielten weder Kompensation noch die Möglichkeit, ihre Werke aus den Daten zu entfernen. Wer davon betroffen ist, wurde lange geheim gehalten – bis ein Dokument mit über 1600 Künstler:innen durchgesickert ist. Von der fehlenden finanziellen Kompensation abgesehen, haben die betroffenen Künstler:innen persönliche Stile, für die sie bekannt sind und die mit Qualität und Erwartung verbunden sind. KI-generierte Bilder können den Eindruck erwecken, sie seien von diesen Künstler:innen hergestellt worden, obwohl dies nicht stimmt. Dies ist bedenklich, insbesondere bei Zweckentfremdung oder problematischen Inhalten, da es so aussieht, als handle es sich dabei um die persönliche Meinung der Künstler:innen handelt, obwohl sie nichts damit zu tun hatten.

Auf dünnem Eis

KI sollte aber nicht nur betroffenen Künstler:innen zu denken geben, sondern auch uns Konsument:innen. Denn angegeben wird die Generierung mit KI kaum. Gerade mit der stetigen Verbesserung von fotorealistischen Videos steigt die Gefahr von Fake News. Im März 2023 ging ein Foto des Papstes in einer weissen Daunenjacke viral. Das Bild war KI-generiert. Ein solches Foto mag noch zu Schmunzeln führen, aber mit KI-generierten Bildern von Kriegsgebieten oder Tatorten können Unwahrheiten und Propaganda verbreitet werden. Bei fehlenden Faktenchecks und der unkontrollierten Verbreitung via Social Media wird dies rasch gefährlich. In Deutschland wurden bereits solche KI-generierten Bilder verwendet. So postete der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Norbert Kleinwächter ein Bild mit aggressiv-wirkenden Männern mit dunkler Haut und Haaren. Der Schriftzug auf dem Bild: „Nein zu noch mehr Flüchtlingen“.

Die Tatsache, dass KI-generierte Inhalte nicht unter das Urheberrecht fallen, weil der dafür von Menschen verrichtete Teil der Arbeit zu gering ist, macht das Ganze noch komplexer. Wir sehen also einen Text, ein Bild oder ein Video und wissen je nachdem weder, dass es KI-generiert noch wer der Urheber ist.

Vertrauen ist gut, Kontrolle bekanntlich besser

Noch sind KI-generierte Bilder und Videos relativ gut zu erkennen, da die Programme meistens Probleme mit Händen haben. So haben Personen beispielsweise auf einmal sechs Finger an einer Hand oder es erscheint eine dritte Hand aus dem Nirgendwo. Auch verschiedene Objekte verschwinden oder erscheinen gewissermassen aus dem Nichts, teilweise rutschen Dinge wie etwa Hand und Stuhl ineinander. Nicht nur Aufnahmen mit Menschen sind betroffen, sondern auch Landschaftsaufnahmen. Oftmals stimmen Perspektiven nicht ganz, Treppen verlaufen ins Leere. KI-generierte Bilder und Videos lassen sich also erkennen – Voraussetzung dafür ist jedoch, dass wir ganz genau und kritisch hinschauen.

Unser Fazit

Künstliche Intelligenz lässt sich nicht mehr aufhalten. Wir müssen lernen, mit ihr zu leben. Als Konsument:innen sollten wir besonders gut hinschauen, Medienkompetenz ist hier gefragt. Lieber einmal zu viel als zu wenig. Und als Kommunikationsagentur? Wir sind überzeugt: Wer einen Unterschied machen will in seiner Kommunikation, kommt um gute, kreative Köpfe als Texter:innen, Grafiker:innen und Konzepter:innen nicht herum. KI kann teilweise Anstösse geben oder unterstützen, aber am Ende ist sie eben doch mehr künstlich als intelligent.

Und übrigens, wir haben mal KI gefragt, wie sie comm.versa in Zukunft sieht. Folgendes ist dabei herausgekommen: